Meine Geschichte mit Bitcoin Mining – Wie alles begann
Ich bin Familienvater, Ehemann, Angestellter – und trotzdem nicht ausgelastet. Als Ein-Mann-Unternehmer in der Welt der Video- und Fotoproduktion könnte man meinen, mein Tag sei voll genug. Aber: Es hat gekribbelt. Im Kopf. Nach etwas Neuem. Etwas mit Technik. Etwas mit Sinn. Etwas, das meine Faszination für Effizienz, Gestaltung und Energie vereint.
So kam Bitcoin in mein Leben. Zuerst als Spekulationsobjekt, dann als Teil der physikalischen Welt, dann als Stütze für philosophische Fragen. Hier danke ich großen Bitcoin Kennern wie @bruceflorian und @blocktrainer. Wenn man mit allen Themen sich beschäftigt kommt man ganz schnell auf das Mining. Dort bin ich auf bitaxe.org gestoßen – ein Open Source Projekt, das den Einstieg in die Welt des Minings ermöglicht.
Der Bitaxe Gamma 601 Miner – klein, laut, warm
Schnell bestellt, kurz konfiguriert, und los ging’s. Der Bitaxe Gamma: ein kleiner, leiser, aber technisch eleganter ASIC-Miner. Nach wenigen Stunden jedoch Ernüchterung. Ja, er hasht. Ja, er tut, was er soll, aber die Reise des Mining war für mich irgendwie pausiert. Jetzt nur warten, bis der Block gefunden wird (das kann aber lange dauern). Das empfand ich als sehr langweilig. Und das brachte mich zum Denken.
Nicht falsch verstehen: Der Gamma 601 ist ein kleines Wunder. Aber er spricht bisher vor allem eine Community an, die mit ihrem Lötkolben auch Kaffee kochen könnte. Ich wollte mehr. Nämlich: Die Abwärme sinnvoll nutzen.
Die Idee: Abwärme als Ressource denken
Was, wenn man die entstehende Hitze nicht länger als Abfall betrachtet, sondern als Potenzial? Ein Gedanke, der sich mit einem Kaffee im Heizungsraum verfestigte. Warum nicht die Abwärme des Miners in mein Heizsystem einschleusen?
Die klassische Antwort wäre: Wasserkühlung, Plattentauscher, Heizungsmonteur, Ausdehnungsgefäß, Entlüftung, Sicherheitsventil. Alles valid – aber Overkill für ein Gerät mit 20 Watt.
Meine Gegenfrage: Warum nicht die einfachste aller Verbindungen? Kupfer auf Kupfer. Der heiße ASIC-Chip direkt auf das Rücklaufrohr der Heizung. Ohne Umwege
Prototyp No. 1 – reines Kupfer
Die Geburt von Hashwave
So entstand die Idee vom Hashwave: ein passiver Kühlkörper für den Bitaxe Gamma 601, der mit einer einfachen Kupferschelle auf die Heizungsleitung montiert wird. Keine Schläuche. Keine Pumpe. Nur ein Clip, der Ideen zusammenführt.
Was ich mit dem Projekt erreichen will
1. Stille
Der Bitaxe ist nicht laut. Aber lautlos ist besser. Ein passives Kühlsystem eliminiert auch das letzte Geräusch. Mit Verwendung doch eines Lüfters könnte man man zusätzliches Potenzial für Overclocking eröffnen.
2. Abwärme-Recycling vom BM1370 Chip
Nein, ich heize nicht mein Haus mit 20 Watt. Aber ich nutze die bereits vorhandene Infrastruktur, um den Miner zu kühlen. Und wenn es die Temperatur des Rücklaufs um 0,1 Grad Celsius erhöht ist es immer noch besser als nichts.
3. Plug & Play
Ziel ist eine Installation in unter wenigen Minuten: Hashwave montieren, thermische Paste auftragen, Stromzufuhr und los geht’s.
4. Austausch
Ich will Menschen treffen, die ähnlich denken: Technik als Spielwiese, Effizienz als Haltung.
Von der Simulation zur echten Temperatur
Der erste Prototyp entstand am Rechner: CAD und Thermosimulationen. Kupferclip. Zwei Befestigungsarme. Speziell für 22-mm-Heizrohre. Das Ergebnis: Bei 25 °C Rücklauftemperatur lag der ASIC bei 39 °C – ohne jegliche aktive Kühlung.

Die ersten Simulationen zeigten, dass ziemlich gute Werte zu erreichen sind.
Das machte Lust auf mehr. Ich kontaktierte einen Hersteller (zuerst in Fernost), der mir das Teil in Vollkupfer fertigte. Als das Päckchen ankam, war ich wie ein Kind an Weihnachten.
Montiert. Wärmepaste drauf. Netzteil nach Empfehlung von @trendkraft (Erfinder von OCAxe) eingesetzt. Ergebnis: Bei 525 MHz und 1100 mV lag die Temperatur bei 52,3 °C. Völlig passiv!
Mit einem zusätzlichen Standard-Lüfter auf der Rückseite: durchschnittliche 46 °C nach fast 3 Stunden! Nicht schlecht für ein Teil aus meinem Keller.
Frequency: 525 | Voltage: 1150 | Temp: 46
Herausforderungen & Learnings
1. Anpressdruck der Halterung
Die Clip-Lösung ist elegant, aber erzeugt zu wenig Druck. Wenn ich den Kühler mit der Hand anpresste und einen Thermalbad zwischen den beiden Elementen installiert habe, fiel die Temperatur auf 38 °C – ein beeindruckendes Ergebnis. Die Nächste Version muss das besser lösen.
2. Heizungszyklen
Meine und ich denke in den meisten Haushalten läuft die Pumpengruppe der Heizung nicht durchgehend. Nachtabsenkung, im Sommer komplett ausgeschaltet oder bei der Warmwasserzubereitung. Ohne Fluss – keine optimale Kühlung.
also: unabhängige Zirkulationspumpe
Jedoch wünsche ich mir, dass die Geräte mit Standard Einstellungen auch ohne Pumpenleistung funktionieren. Das wäre das Optimum. Vielleicht ein zusätzlicher Lüfter für Notfälle?
3. Flexibilität
Die Schelle passt aktuell nur auf 22-mm-Rohre. Ich plane eine Variante für 22–42 mm – mit variabler Schraubverbindung. Somit ist großes Spektrum abgebildet und flexibel einsetzbar. Durch die Verschraubung kann man genug Druck auf das Kupferrohr ausüben.
4. Miner-Kompatibilität
Bitaxe Gamma ist nice, aber morgen ist schon wieder Bitaxe GT oder NerdQaxe++. Und Übermorgen Zyber 8S , Zyber 8G und und und… Hashwave soll offen und bereit sein, für mehr als nur einen ASIC Chip.
5. Noctua Lüfter für mehr Effizienz
Noctua stellt sehr gute Lüfter! Sehr gute Leistung! Sehr leise! Genau das, was Hashwave braucht.

Was kommt als Nächstes? Bitaxe Overclocking?
Ich arbeite an einem universelleren 3D-Modell. Variable Klemmweite. Einfachere Montage. Mehr Druck. Weniger Kompromisse.
Wenn du Feedback hast, eigene Ideen oder einfach mit mir gemeinsam am Hashwave-Universum bauen willst – schreib mir. Jeder gute Gedanke ist ein Grad weniger auf dem Chip.
Let’s cool the chain, together.
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Da habe ich was vergessen! Ich habe ebenfalls paar Prototypen aus Messing hergestellt. Will jemand von euch diese testen und die Erfahrungen mitteilen? Meldet euch weinfach bei mir!